Kalender 2018 - April

06 April 2018

Martin GrafLiebe Mitglieder und Freunde der Genossenschaft, wir freuen uns, dass wir das 20-jährige Jubiläum unserer Genossenschaft mit einem Kalender abschließen können, der uns das ganze Jahr über begleiten wird!

Zur Realisierung des Kalenders haben wir einige Interviews zum Thema "Behinderung und selbstbestimmtes Leben" geführt und zwar mit Menschen, die uns in den vergangenen Jahren kennengelernt haben.

Der Protagonist des Monats April ist Martin Graf, aus Riffian:

Mein Name ist Martin Graf, ich komme aus Passeier und wurde am 05.01.1993 drei Monate zu früh geboren, aufgrund eines Sauerstoffmangel bin ich im Rollstuhl und habe Probleme mit der Feinmotorik.

Wo ich bisher nie Probleme hatte war so Akzeptiert zu werden wie ich bin, oft wundere ich mich darüber. Ich hatte einen Vorteil in der Grundschule, da waren wir nur 13 Personen und die Lehrpersonen hatten mehr Zeit sich um uns zu kümmern. Einige Schüler begleiteten mich sogar schon seit dem Kindergarten bis in die Mittelschule, was mir immer half mich in die Klassengemeinschaft miteinzubeziehen.

Etwas was ich nicht leiden kann ist, wenn jemand gleich Vorurteile oder Mitleid mit mir hat. Eine Situation in der Oberschule hat mich geärgert. Ich habe mit einer Kleingruppe von Schülern vor der Turnhalle gewartet, daneben war ein Kindergarten. Einmal ist ein Kind mit der Mutter an uns vorbei gegangen und das Kind fragte die Mutter, was mit mir sei und die Antwort der Mutter war, das erkläre ich dir zu Hause. Für mich wäre es wichtiger gewesen, wenn sie dem Kind gleich eine Antwort gegeben hätte.

Ich bin ein begeisterter Fan diverser Sportarten wie z.B. Fußball (meine bevorzugte Deutsche Mannschaft ist der FC Bayern München, während bei den italienischen Mannschaften halte ich zu Juventus Turin) Schifahren, Formel 1 und Motorradrennen. Sport nimmt einen durchaus wichtigen Platz in meinem Leben ein. Ich spiele außerdem gerne Fußball am Computer und mit Freunden diverse Brettspiele, da es oft organisatorisch schwierig für mich ist, aus zu gehen.

Eine Schwierigkeit für mich ist sicherlich einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden.

Um mit der Situation gut umzugehen, ist es wichtig, die schönen Seiten zu sehen, solange der Kopf gut funktioniert, ist alles andere relativ.